lange spitze Nase und weitere Formen charakterisieren den Menschen

Nachfolgend eine kleine Charakterkunde zur Erscheinungsform unseres Riechorgans.

Menschen möchten gern wissen, mit wem sie es zu tun haben und versuchen vom Moment des Kennenlernens an, ihr Gegenüber anhand äußerlicher Merkmale zu beurteilen. Und da bietet sich das Septum, das ja sozusagen aus dem Gesicht hervorspringt, geradezu an, ebenso wie die Augen, der Mund und die Augenbrauen oder wie die Gesichtsform. Augen seien der Spiegel der Seele, sagt man, und schätzt große Augen, die im rechten Abstand voneinander stehen. Gesichter werden als herzig, süß, lieblich, markant oder knochig eingeordnet. Oft werden Tiervergleiche herangezogen. Augenbrauen können einen edlen Schwung haben oder das Gesicht verfinstern. Erklärt werden muss das nicht, den jeder Leser wird feststellen, dass er mit den gerade geschriebenen Worten automatisch Vorstellungen und Charaktereigenschaften verbindet.

Das Septum soll zum Gesicht passen, weder zu lang, zu kurz, zu schmal oder zu breit sein, einen schönen Schwung und zur Spitze hin einen optimalen Winkel haben und der Nasenrücken darf nicht durch einen Höcker oder unschöne Dellen entstellt sein.

Die schmale, spitze Nase kann vornehm wirken, aber vor allem bei Frauen auch Assoziationen von Widerspruchsgeist, Eitelkeit und Zickigkeit hervorrufen. Die Säufernase ist lediglich ein Begriff für farbliche Veränderungen, der Boxernase dagegen wird ein böser Charakter zugeordnet. Die Hakennase wird respektvoll Adlernase genannt, und die lange Nase beim Mann lässt angeblich den Schluss zu, dass er auch in anderer Körperregion gut ausgestattet sein müsste. Ein breites, knolliges Riechorgan verführt den Betrachter dazu, einen derben Charakter und Dummheit zu vermuten. Die meisten dieser Zuschreibungen sind nicht gerade schmeichelhaft.

Und so manch einer leidet seit seiner Kindheit unter den blumigen Vergleichen, denn wer möchte schon erleben, dass er wegen seines Papageienschnabels oder seiner Kartoffelnase immer wieder gehänselt, herausgestellt und angeprangert oder gemieden wird?

Die ideale Nase gibt es nur individuell, passend zum Gesicht. Aber es gibt Merkmale, zum Beispiel den Winkel des Nasenstegs und die Abstände der Nasenkuhle zum Lid und zur Stirn, die ausgemessen werden können. Bei Frauen gilt eine gerade oder leicht nach innen gebogene Nase, besser bekannt unter dem Begriff Stupsnase als ideal, und bei Männern soll sie gerade oder leicht nach außen gewölbt sein.

Der gute Arzt wird deshalb niemals eine Einheitsnase anbieten, sondern vor der Operation planen, welche Nasenform dem Träger am besten zu Gesicht steht.